Silberminen
Abbau von Silber

Apex Silver Mines, USA
Gewinnung aus Silbererzen
Der Anteil des aus Silbererzen gewonnenen Feinsilbers beträgt schätzungsweise 20 %. Um das Silber zu gewinnen werden die abgebauten Silbererze zuerst zu einem Schlamm zerkleinert. Das Silber wird dann durch so genannte Cyanidlaugerei aus dem Silbererz herausgelöst. Dazu wird eine 0,1%ige Natriumcyanid-Lösung dem Schlamm zugeführt, wobei immer belüftet werden muss, da der Vorgang des Herauslösens durch die Säure Sauerstoff benötigt.
Weil die chemische Reaktion zwischen dem gewünschten Silbersulfid und den beigefügten Natriumcyanid in einem Gleichgewicht steht, muss das Natriumsulfid durch so genannte Fällung oder durch Sauerstoff-Oxidation herausgenommen werden. Wie auch bei der Goldgewinnung werden die edleren Silberbestandteile mit Zink ausgefällt. Schließlich wird das Rohsilber herausgefiltert und einer weiteren Reinigung unterzogen.
Gewinnung aus Bleierzen
Aus Mineralen wie Bleiglanz können Bleierze gewonnen werden, aus denen nach dem Rösten und Reduzieren ein so genanntes Werkblei entsteht. Dieses Werkblei enthält meist einen kleinen Anteil an Silber. Der Prozentsatz liegt ca. zwischen 0,01 und 1%. Um an die Silberbestandteile zu gelangen wendet man das so genannte Verfahren des Parkesierens an. Durch diverse Arbeitsschritte, bei denen z.B. Zink zugeführt wird, mit verschiedenen Schmelztemperaturen und Oxidation gearbeitet wird, entsteht am Ende Rohsilber mit einem Gehalt von ca. 95 % reinem Silber.
Gewinnung aus Kupfererzen
Auch in Kupfererzen sind Silberbestandteile enthalten. Als Nebenprodukte der Kupferherstellung fallen Edelmetalle im Anodenschlamm an. Der Anodenschlamm wird mit Schwefelsäufe und unter Einwirkung von Luft größtenteils vom Kupfer befreit und danach in einem Ofen oxidierend eingeschmolzen. Hierbei wandern unedle Metalle in die Schlacke und können leicht entfernt werden.
Raffination
Beim Vorgang der Raffination wird Rohsilber auf elektrolytische Weise mit einer Methode gereinigt, dass als Möbius-Verfahren bezeichnet wird. Hierbei werden das Rohsilber als Anode, ein Feinsilberblech als Kathode und eine salpetersaure Silbernitratlösung als Elektrolyt verwendet. Während dieser elektrolytischen Reinigung findet eine Oxidation des Silbers und den anderen unedlen Bestandteilen wie Kupfer und Blei statt und gehen schließlich in Lösung. Die edlen Metalle Gold und Platin können jedoch nicht oxidiert werden und fallen daher unter die Elektrode und bilden den Anodenschlamm. Reines Silber bildet sich nun an der Kathode Nach dem Vorgang wird das entstandene Silber als Elektrolytsilber oder Feinsilber genannt.
Silber-Fundorte und Vorkommen

Weltweit bedeutendste Silbervorkommen:
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Insbesondere in folgenden Minen bzw. Orten gibt es große Silbervorkommen:
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Die bedeutensten Silbervorkommen in der Vergangenheit waren u.a.:
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Geologie

gediegene Silbernuggets
Chemische und physikalische Eigenschaften von Silber | |
Farbe: | silberweiß glänzend, häufig angelaufen |
Glanz: | metallisch |
Dichte: | 10,1 - 11,1 (10,497) g/cm³ |
Habitus/Tracht: | Bleche, Drähte, Körner, Locken, Kristalle, dendritisch (Bäumchen), "Fischgrätensilber" |
Kristallsystem: | kubisch |
Leitfähigkeit: | Silber hat die größte elektrische und thermische Leitfähigkeit aller Elemente (abgesehen von Supraflüssigkeiten und Diamant). |
Mohshärte: | 2,5 - 3, Silber ist ein weiches und gut verformbares (duktiles) Schwermetal |
Spaltbarkeit: | keine |
Synonyme: | Argent, Argento, Plata, Silber, Silver |
Tenazität: | geschmeidig |
Vorkommen: | meist hydrothermal |
Silber zählt zu den Edelmetallen und weißt eine weiße glänzende Farbe auf. Aufgrund seiner leichten Verarbeitung und der besonderen Eigenschaften ist Silber Werkstoff in der Industrie sehr gefragt. Es ist ein hervorragender Wärme- und Elektrizitätsleiter.
Silber weist eine hohe Dehnbarkeit und Weichheit auf. Es lassen sich feinste Folien mit einer minimalen Dicke von 0,002 aushämmern. Diese sind durchscheinend und von blaugrünlicher Farbe. Ferner lässt sich aus 0,1 - 1 Gramm Silber ein Filigrandraht von bis zu 2 Kilometern Länge ziehen.
Auf der Mohs-Härte-Skala hat Silber einen Wert von nur 2,5 bis 3 von 10 möglichen (Mohs-Härte 10 = Diamant). Silber zählt aufgrund seiner hohen Dichte von 10,49 g/cm³ (bei Zimmertemperatur 20 °C) wie alle Edelmetalle zu den Schwermetallen. Kristalle bildet Silber in kubisch-flächenzentrierter Form aus. Die englische Bezeichnung hierfür ist "Cubic Closed Package (CCP)". Silberflächen, die frisch angeschnitten und daher unkorrodiert sind, haben die höchsten Lichtreflexionseigenschaften überhaupt. Mit über 95,5% des sichtbaren Lichts reflektiert unkorrodiertes Silber besser als jedes andere Metall und wird daher bei der Spiegel-Herstellung verwendet.
Chemische Eigenschaften
Aufgrund des Normalpotential von +0,7991 V ist Silber vergleichsweise reaktionsträge. Es findet selbst unter hohen Temperaturen beispielsweise keine Reaktion mit Luftsauerstoff statt (was häufig fälschlicherweise verbreitet wird). Der Grund für das Anlaufen ist der in geringen Mengen in der Luft vertretene Schwefelwasserstoff (H2S), der mit dem Silber reagiert. Daher überzieht sich das Silber nach einiger Zeit mit einer schwärzlichen Patina. Durch weitere Faktoren wie Licht, Feuchtigkeit, höhere Temperaturen, Schwefelspuren und Sauerstoff wird dieser Prozess noch beschleunigt. Den Effekt der Schwarzfärbung macht man sich in der Fotoindustrie zunutze.
Lösbarkeit
Silber ist ausschließlich in oxidierenden Säuren wie z. B. Salpetersäure löslich. In Salzsäure beispielsweise wäre eine Lösung nicht möglich, da sie nicht oxidierend ist.
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