Ein Privy Mark ist eines von mehreren möglichen Münzmarkierungen, das dem Hauptdesign einer Münze für Sonderausgaben hinzugefügt wird. Meist handelt es sich dabei um ein kleines Bild auf der Motivseite der Münze.

Hier erfahren Sie mehr über die Verwendung von Privy Marks für moderne Edelmetallmünzen und über die Unterscheidung von anderen Münzmarkierungen.

Privy Mark

Privy Mark "Schlage von Lunar Maple Leaf

Beispiele für Privy Marks

Die moderne Verwendung von Privy Marks für den Sammlermarkt wurde ab Ende der 1980er Jahre populär. Eine entscheidende Rolle hat dabei der silberne Maple Leaf der Royal Canadian Mint gespielt. Diese Münze erschien bereits 1989 als Sonderausgabe mit dem Privy Mark „10 year anniv. of GML“ (für Gold Maple Leaf).

Seither wurde eine große Zahl Maple Leaf Silbermünzen mit Privy Marks geprägt. Sehr bekannt sind zum Beispiel die erste und zweite Zodiac Series von 1998 bis 2009 und von 2012 bis 2023. Diese Serien zeigen die zwölf Tiere des chinesischen Lunarkalenders als Privy Marks.

Eine zweite Prägestätte, die intensiven Gebrauch von Privy Marks für Sonderausgaben macht, ist die australische Perth Mint. Sie nutzt dafür vor allem ihre beiden beliebten Silbermünzen Koala und Kookaburra, die mit Privy Marks zu einem breitgefächerten Themenspektrum erscheinen.

Viele dieser Ausgaben werden anlässlich international bekannter Münzmessen wie der World Money Fair in Berlin geprägt und als Coin Show Special vermarktet.

Privy Marks und Münzzeichen im Vergleich

Privy Marks haben sich historisch aus Münzzeichen entwickelt, die der Identifikation der Herkunft dienten und bereits seit der Antike existieren. Die Identifikation war ein Schutz vor einer bewussten Münzverschlechterung seitens der Münzmeister beziehungsweise Prägestätten, zum Beispiel durch zu geringe Gewichte oder einen zu geringen Edelmetallgehalt.

Diese zur Identifikation dienenden Markierungen existieren auch heute noch. Sie sollten eigentlich zur besseren Unterscheidung Prägestätten-Zeichen genannt werden und im Englischen ist das auch der Fall (mint mark). Im Deutschen ist aber meist allgemeiner von Münz- oder Prägezeichen die Rede.

Typisch für die Identifikation der Prägestätte ist die Verwendung eines einzelnen Buchstabens. Die Münzen der Perth Mint zeigen zum Beispiel ein „P“, und zwar unabhängig davon, ob es sich um Ausgaben mit oder ohne Privy Mark handelt. Deutsche Gedenkmünzen zeigen ein „A“, „D“, „F“, „G“ oder „J“ , um die Prägestätten in Berlin, München, Stuttgart und Karlsruhe zu identifizieren, während Sonderausgaben mit Privy Marks nicht üblich sind.

Sind zwei Buchstaben auf einer Münze zu sehen, handelt es sich meist um die Initialen des Münzdesigners, der den Entwurf angefertigt hat. Auf der Wertseite der Goldmünze American Eagle steht bei Ausgaben bis 2021 zum Beispiel MB für „Miley Busiek“. Bei Ausgaben nach der Neugestaltung des Designs im gleichen Jahr steht „JN“ für Jeanne Norris.

Privy Marks und Sicherheitsmerkmale im Vergleich

Sicherheitsmerkmale sind eine weitere Form der Münzmarkierung. Sie sollen die Fälschungssicherheit von Münzen erhöhen und sind, anders als Privy Marks, auch auf den Standardausgaben von Münzen zu sehen.

Die Royal Canadian Mint verwendet für den Maple Leaf in Gold und Silber seit 2014 Radiallinien auf dem Münzhintergrund und die Mikro-Lasergravur eines kleinen Ahornblatts auf der Motivseite. Die Britannia der Royal Mint vereint seit 2021 gleich vier Sicherheitsmerkmale: ein latentes Bild, Tinkturlinien, einen animierten Hintergrund und eine Mikroschrift.

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1 Kommentare
Privy Marks verhindern oder verzögern die Wertsteigerung einer Serie und werden meist selbst nicht wertvoller.