Privy Mark "Schlange" von Lunar Maple Leaf

Ein sog. „Privy Mark“ (frei übersetzt „Geheimzeichen“) oder in allgemeingültiger Bedeutung etwa „Münzmarkierung“ war im Münzwesen ursprünglich ein reines Identifikationsmerkmal, um z. B. die Münzprägestätte einer Münze eindeutig bestimmen zu können, bzw. den Nennwert einer Münze im Zuge von Finanzreformen zu aktualisieren. Heutzutage wird es hauptsächlich bei bekannten Anlagemünzen verwendet, um einen speziellen Anlass oder ein Jubiläum zu würdigen.

Die bekannteste Münze, die viele unterschiedliche Privy Marks aufweist ist der Canadian Maple Leaf, das Kanadische Ahornblatt. Neben speziellen kolorierten Ausgaben des Maple Leafs wird auch eine spezielle Privy Mark Variante in relativ niedrigen Auflagen hergestellt. Sie sollen überwiegend den derzeit rasch wachsenden Sammlermarkt ansprechen, da das Maple Leaf in der Normalvariante ja eher für den Edelmetall-Anlager in Millionen-Auflagen hergestellt wird, die den Münzfreund von etwas selteneren Münzen eher abschreckt.

So gibt es die unterschiedlichsten Privy Marks des Maples, z. B.: eine „Y2K“-Variante, die dem Millennium-Wechsel gewidmet ist, eine „Titanic“-Variante, eine „D-Day“-Variante, die an den Tag der Landung der Allierten in der Normandie erinnert usw.

Kritiker der heutigen Privy Marks merken an, dass sie derzeit nur verwendet werden um Anlagemünzen für Sammler interessanter zu machen, ohne das schon vorhandene Münzbild komplett neu zu überarbeiten oder eine neue Anlagemünze einzuführen, wie es beim Australischen Koala der Fall war. Dort wurde z. B. von der Perth Mint sogar eine neue Prägetechnik entwickelt („Shimmer“-Effekt), um die Münze interessant zu machen. Denn selbstverständlich ist es technisch und finanziell ebenfalls um einiges einfacher, ein Privy auf ein schon bestehendes Münzbild zu prägen als eine komplett neue Anlagemünze für Sammler zu konzipieren und zu vermarkten.

Schließlich muss jeder Sammler selbst wissen, welchem Themengebiet er sich widmet, nur soviel sei angemerkt: Auf absehbare Zeit ist das Sammeln von Privy Marks ein ziemliches Randgebiet des Sammlermarktes, so ist die Preisentwicklung trotz sehr geringer Prägezahlen derzeit noch recht überschaubar. Reine Sammlermünzen wie der Australian Kangaroo, das Australische Känguruh, sowie die englische Britannia oder der Chinesische Panda erzielen derzeit im direkten Vergleich mit Privy Mark-Ausgaben des Canadian Maple Leafs um ein vielfaches mehr an Preissteigerungen, da hier ein jährlich wechselndes Münzbild dem Sammler mehr Anreiz bietet als eine kleine Markierung auf einer schon bekannten Münze.

Trotzdem gibt es - wie immer - auch Ausnahmen, die deutlich im Preis steigen. Der Sammler von Privy Marks sollte sich vorher unbedingt informieren über die Höhe der Auflage, über die Prägequalität der Münze, sowie über die aktuelle Preislage des Münze anhand von Vergleichen verschiedener Angebote. Nur so kann eine gewünschte Preissteigerung absehbar erreicht werden. Nun, wie immer gehört trotz aufwändiger Abwägung der genannten Faktoren auch ein wenig Glück dazu.

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1 Kommentare
Privy Marks verhindern oder verzögern die Wertsteigerung einer Serie und werden meist selbst nicht wertvoller.