Münzmetalle
Für die Herstellung von Münzen kommen verschiedene Metalle zum Einsatz. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war der Wert von Münzen oft an den reinen Materialwert gebunden, sodass Gold und Silber eine große Rolle spielten. Betrachtet man das reine Volumen, hat aber ein unedles Metall schon immer die wichtigste Rolle gespielt.

Gold – führend beim Materialwert von Münzen
Gold ist das wertvollste und beständigste Münzmetall. Es wurde deshalb oft für Münzen mit dem höchsten Wert verwendet und diente vor allem als Wertspeicher und weniger als Zahlungsmittel für den alltäglichen Gebrauch. Aufgrund der Weichheit des Edelmetalls wurden historische Goldmünzen meist aus einer Goldlegierung mit einem Kupferanteil von 10 % oder weniger verwendet.
Beispiele: Als erste Goldmünze der Welt gilt der Stater von Kroisos, der aus einer natürlichen Gold-Silber-Legierung (Elektron) bestand. Im 19. und frühen 20. Jahrhunderts war der britische Sovereign die weltweit wichtigste Goldmünze. Heute werden Anlage- und Gedenkmünzen wie der Krügerrand aus Südafrika aus Gold- oder Goldlegierungen hergestellt.
Silber – für lange Zeit das wichtigste Edelmetall für Münzen
Silber nimmt eine Zwischenposition zwischen den Münzmetallen Kupfer und Gold ein. Es ist chemisch deutlich weniger reaktiv als Kupfer und somit beständiger, reicht aber bei dieser Eigenschaft nicht an Gold heran und ist auch weniger wertvoll.
Dennoch war Silber von der Spätantike bis ins 19. Jahrhundert aufgrund der besseren Verfügbarkeit das wichtigere Edelmetall für höherwertige Münzen als Gold.
Die Dominanz war besonders nach der Entdeckung Amerikas ausgeprägt, als große Mengen Silber aus der Neuen Welt nach Europa und über Europa nach Asien gelangten.
Beispiele: Münzen aus den spanischen Kolonien wie das „Achterstück“ und der Maria-Theresien-Taler des Habsburgerreiches waren über Jahrhunderte die wichtigsten Handelswährungen. Heute werden Silbermünzen ebenso wie Goldmünzen vor allem für Anleger und Sammler geprägt. Dazu gehören zum Beispiel der American Silver Eagle und der chinesische Panda Silber.
Kupfer – das wichtigste Münzmetall der Geschichte
Kupfer war und ist mengenmäßig betrachtet das wichtigste Münzmetall der Welt. Gründe dafür sind die sehr gute Verfügbarkeit, der moderate Preis und die relativ gute Beständigkeit. Das Metall wird in Form von Kupferlegierungen, für Beschichtungen und (seltener) in Reinform verwendet.

Kupfer-Pfenninge aus D-Mark-Zeiten
Beispiele: Das As und der Sesterz im Römischen Reich bestanden aus Kupfer oder Kupferlegierungen. Britische Pennies wurden bis 1860 aus reinem Kupfer hergestellt. Moderne 10-, 20- und 50-Cent-Münzen der Eurozone bestehen zu 89 % aus Kupfer.
Weitere Münzmetalle
Aluminium: sehr günstiges und leichtes Metall, oft als Ersatz für höherwertige Metalle genutzt; Beispiel: Münzen der DDR von 1 Cent bis 2 Mark (Ausnahme: 20-Pfennig-Stück aus Messing).
Eisen: wegen starker Korrosionsanfälligkeit vor allem als Bestandteil von Stahl in beschichteten Münzkernen relevant; Beispiel: moderne 1-, 2- und 5-Pence-Münzen des Vereinigten Königreichs.
Nickel: Bestandteil von Münzen aus Kupfer-Nickel-Legierungen oft im Verhältnis 3:1; Beispiel: Äußerer Ring der 1- und 2-Euro-Münzen.
Platin: historisch vor allem in Russland Mitte des 19. Jahrhunderts für Rubel relevant, heute für Anlage- und Gedenkmünzen verwendet.
Zink: sehr hartes Metall; wird oft Legierungen beigefügt, um die Beständigkeit von Münzen zu verbessern; Beispiel: 5 % Zink in 10-, 20- und 50-Cent-Münzen der Eurozone.
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Roland Nagel