Gold & Silbermünzen

Für die Münzenprägung werden heutzutage eine Reihe verschiedener Metalle verwendet, welche dies sind und worin ihre besonderen Eigenschaften liegen, die sie als Münzmetalle so interessant machen, möchten wir Ihnen im weiteren Verlauf dieses Artikels erklären.

Doch zunächst ein Blick in die Geschichte. Welche Metalle bevorzugte man in früheren Jahrhunderten zur Prägung von Münzen?

Gold

Dabei ist als allererstes natürlich mit Gold, das edelste Metall der Erde zu nennen. Zunächst als „Tauschmittel“ verwendet, ging man beispielsweise bereits im antiken Rom dazu über auch die ersten Münzen aus diesem Edelmetall zu prägen bzw. damals noch zu schlagen. Natürlich fiel die Wahl auf Gold nicht umsonst. Bereits zu jener Zeit war Gold, als Zahlungsmittel in allen Teilen der Bevölkerung anerkannt und darüber hinaus besaß es zwei weitere entscheidende Eigenschaften: Zum einen ist Gold ein relativ weiches Metall, sodass es auch mit damaliger Technik gelang, dieses zu Münzen zu verarbeiten. Desweiteren ist bei dem edelsten Metall auch klar, dass dieses erstens nicht oxidiert und zweitens natürlich auch sehr hautverträglich ist. Letzteres mag damals noch nicht entscheidend gewesen sein, ausschlaggebend für das Münzmetall Gold waren jedoch die anderen Argumente.

Heutzutage hat sich die Rolle des Goldes entscheidend gewandelt:
Aus dem Umlauf sind Goldmünzen mittlerweile vollständig verschwunden, dafür haben sie große Bedeutung bei – eigens für Sammler hergestellten – Gedenkmünzen und Anlage- bzw. Bullionmünzen gewonnen. Auch hier ist der Grund für die rasche Wandlung schnell gefunden: Das Edelmetall „Gold“ ist in der heutigen Zeit soviel wert, dass die notwendigen Nominale für Goldmünzen nicht mehr umlaufstauglich wären.

1 kg-Silbermünzen ("Lunar-Serie, "Kookaburra")

Silber

Eine ähnliche Entwicklung, wie Gold, hat auch das weitere Edelmetall „Silber“ genommen. Schon früh – auch hier ist als Beispiel das Römische Reich anzuführen – erkannte man die Vorteile des Silbers für die Münzenprägung, die im Grunde diesselben sind, wie oben schon beim Gold aufgeführt.

Einziger Unterschied: Silber war in reiner Form zu weich für den Umlaufsgebrauch und wurde deshalb oftmals nur mit Legierungen anderer Metalle, wie beispielsweise Kupfer, verwendet. Eventuell sollte man zusätzlich noch erwähnen, dass Silber – auch wenn es ein Edelmetall ist – nicht annähernd so korrosionsbeständig ist, wie Gold. Letztendlich spüren dies natürlich auch die Münzensammler, wenn ihre Silbermünzen anlaufen. Die beste Chance dies zu verhindern liegt darin, die Münzen möglichst vor Feuchtigkeit und Sauerstoff zu schützen (z.B. durch passende Münzenkapseln).

Im Gegensatz zu Gold, konnte sich Silber – zumindest in Legierungen – immerhin bis ins 20. Jahrhundert als Metall für Umlaufmünzen behaupten, so prägte beispielsweise die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 1974 ihre 5 DM Münzen – vielen sicherlich noch unter dem Begriff „Heiermann“ bekannt – anteilig aus Silber (375 Teile Kupfer & 625 Teile Silber).

In diesem Jahr stieg der Silberpreis allerdings in solche Höhen, dass dieser selbst bei dem geringen Feingewicht von 7 g Silber über den Nominalwert von 5 D-Mark stieg. Seit diesem Zeitraum sind auch Silbermünzen aus dem Umlauf verschwunden und werden in heutiger Zeit nur noch als Sammlermünzen oder eben Anlagemünzen ausgegeben.

Kupfer

Ein weiteres Edelmetall – auch wenn nicht annähernd vergleichbar mit den oben genannten Gold und Silber – welches zur Münzprägung eingesetzt wird, ist Kupfer. Auch Kupfer wurde dabei schon früh, als Münzmetall verwendet, erreichte im Großen und Ganzen aber nie die Bedeutung der beiden anderen Edelmetalle.

Münzen aus reinem Kupfer zu prägen ist, eventuell mit Ausnahme einzelner Gedenkmünzen, eher unüblich, da auch Kupfer ein sehr weiches Metall ist. Dass dies nicht immer von Nachteil sein muss, zeigt sich beispielsweise bei der Herstellung von Medaillen, wo dieses Metall sogar bevorzugt verwendet wird. Grund hierfür ist, dass man durch die besondere Weichheit selbstverständlich auch hervorragende Möglichkeiten bei der Gestaltung der Stücke hat.

Kupfer wird heutzutage also hauptsächlich in Legierungen verwendet. Bekanntestes Beispiel sind die aktuellen 1- oder auch 2 Euro Münzen, deren Innen- bzw. Außenring teilweise aus Kupfer bestehen.

Aluminium-Münze der ehemaligen DDR

Aluminium

Im Gegensatz zu allen bisher vorgestellten Münzmetallen, handelt es sich bei Aluminium erstens um ein sehr unedles Metall und zusätzlich wurde Aluminium erst sehr spät für die Münzprägung entdeckt. Die unedle Eigenschaft Aluminiums spricht eigentlich nicht für dieses, dem entgegen steht allerdings eine andere sehr nützliche Besonderheit: In Verbindung mit Luft bildet sich sehr schnell eine dünne Schicht von Aluminiumoxid, die im Folgenden eine weitere Oxidation des Metalls verhindert.

Verwendung als Münzmetall hat Aluminium erst im Laufe des 20. Jahrhunderts gefunden. Die bekanntesten Beispiele dürften dabei sicherlich die Münzen (bis 2 Mark) der ehemaligen DDR sein, welche allesamt – mit Ausnahme der 20 Pfennig Münze – aus Aluminium geprägt wurden und aufgrund der niedrigen Dichte dieses Metalls (2,70 g/cm³) sehr leicht waren und daher umgangssprachlich auch „Alu-Chips“ genannt wurden.

Nickel

Nickel ist, wenn man alleine seine Eigenschaften betrachtet, ein nahezu perfektes Münzmetall. Zum einen ist es sehr widerstandsfähig und verhältnismäßig hart, zum anderen ist Nickel auch gegen die meisten Säuren und Basen resistent. Selbst in Vergleich zum Edelmetall Silber steht Nickel in dieser Beziehung besser da.

Zum ersten Mal für die Münzprägung eingesetzt wurde Nickel im Jahr 1881 für die schweizerischen 20 Rappen Münzen. Ein weiteres Beispiel für die spätere Verwendung von Nickel als Münzmetall sind die 5 Mark Münzen der DDR, welche aus sogenanntem „Neusilber“ (Legierung aus Nickel, Kupfer und Zink) geprägt worden.

Zwischenzeitlich wurde jedoch bekannt, dass Nickel Allergien verursacht. Seitdem hat es die große Bedeutung als Münzmetall verloren; Schweden verbot die Verwendung in Münzen sogar komplett. In Legierungen wird Nickel jedoch auch heute noch verwendet, wie man es beispielsweise bei den 2 Euro Münzen sieht.

Weitere Münzmetalle

Im Folgenden eine kurze Übersicht über weitere Metalle, die heutzutage stellenweise für die Münzprägung eingesetzt werden. Allen gemeinsam ist, dass sie bisher keine große Verbreitung gefunden haben.

Zink:
vor allem in Notsituationen, wie z.B. in Kriegszeiten, für die Münzenprägung eingesetzt.
Zinn:
sehr weich, daher wurde es hauptsächlich für Medaillen verwendet.
Magnesium:
findet als Legierungsmetall – beispielsweise mit Aluminium –Verwendung.
Eisen:
deutsche Pfennigmünzen (bis 10 Pf.) bestehen in ihren Kern aus Eisen; werden allerdings mit anderen Metall überzogen, da Eisen oberflächlich schnell „rostet“.
Chrom:
fast alle Münzen mit Chromanteil sind bis heute sehr gut erhalten, da es sich bei Chrom um einen äußerst harten Stoff handelt.
Titan:
eingesetzt für Medaillen oder in seltenen Fällen für Gedenkmünzen (Beispiel: 100 Schilling Bimetall-Münze aus Österreich zum „Millennium“).
Platin:
Edelmetall, welches Russland im 19. Jahrhundert erstmals für die Prägung verschiedener Rubel-Münzen einsetzte. Heute wird es als Metall für Anlagemünzen verwendet (Beispiel: Maple Leaf aus Kanada).
Palladium:
Ähnlich Platin, erstmals verwendet auch hier von Russland ab 1989 für „Ballerina“ - Münzen. Mittlerweile gibt auch Kanada Maple Leaf – Anlagemünzen aus Palladium heraus.
Niob:
Schwermetall, welches mit Hilfe einer speziellen Technik verschiedener Farben annehmen kann. Österreich gibt seit 2003 jährlich eine 25 Euro Bimetallmünze aus Silber und Niob heraus.
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3 Kommentare
Hallo ich besitze eine 2 Euro-Münze die vermutl. einen Fehldruck hat.
Wo könnte ich diese prüfen lassen.
Besten u. verbleibe
mfg.
Roland Nagel
ist sehr hilfreich
Gut