Die moderne Herstellung von Münzen ist ein vielschichtiger und technisch anspruchsvoller Prozess, der in mehreren Phasen abläuft und in Prägestätten durchgeführt wird. Der Auftrag für die Herstellung erfolgt stets von staatlicher Seite, sofern es sich um echte Münzen und nicht um Medaillen handelt. Erfahren Sie hier mehr.

Herstellung der Ronden

Im ersten Schritt werden Rohlinge für die Münzen hergestellt. Dazu wird das gewünschte Metall oder die Legierung zunächst geschmolzen und anschließend zu Blechen ausgewalzt. Aus diesen Blechen werden dann die Rohlinge für die Münzen maschinell ausgestanzt.

Bei plattierten Münzen, zum Beispiel 1-Cent-Münzen aus einem Stahlkern und einer Kupferbeschichtung, erfolgt der Überzug bereits vor dem Ausstanzen der Ronden auf den Blechen. Dafür kommt meist die elektrochemische Galvanisierung oder die Walzplattierung zum Einsatz.

Nach dem Ausstanzen werden die Ronden in einem Glühprozess behandelt und oft noch einer Beize unterzogen, um Materialspannungen zu reduzieren und eventuelle Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend wird gegebenenfalls eine Rändelung hinzugefügt, um den Rand zu riffeln.

Übertragung des Designs auf die Prägestempel

Das Münzdesign wird zunächst als Zeichnung oder als virtuelles 3D-Bild entworfen. Für die weitere Bearbeitung können Gipsmodelle zum Einsatz kommen. Die Übertragung des Designs erfolgt dann zuerst auf Matrizen und nach letzten Feinarbeiten mittels Fräs- oder Lasertechnik auf die Prägestempel.

Wenn ein makellos glatter Münzhintergrund in der höchsten Prägequalität „Proof“ erwünscht ist, müssen die Stempel und dann auch die Oberflächen der Ronden poliert werden. Der deutsche Begriff „Polierte Platte“ für „Proof“ bringt dies anschaulich zur Geltung.

Prägung der Münzen

Beim Prägen der Münzen durchlaufen die Ronden nun die Prägemaschine mit den oberen und unteren Prägestempeln für den Avers und Revers. Die Prägung erfolgt mit hoher Geschwindigkeit. Die Kapazität moderner Maschinen liegt bei mehreren hundert Münzen pro Minute.

Für die Qualität „Proof“ erfolgen mehrere Prägedurchgänge und die Entnahme wird per Hand vorgenommen. Auch werden die Prägestempel für „Proof“-Münzen häufiger ausgetauscht.

Weitere Bearbeitungen

Im Bereich der Sammlermünzen finden oft noch weitere Bearbeitungen der Münzen statt, um eine bestimmte Optik zu erreichen. So durchlaufen Münzen in „High Relief“ einen nochmaligen Prägevorgang, der das Design besonders plastisch als Halbrelief hervorhebt.

Für kolorierte Münzen werden Farbapplikationen vorgenommen. Soll die Münze „auf alt getrimmt werden“, erreicht man dies durch Sandstrahlen und chemische Lösungen, die eine rasche Oxidierung verursachen. Um das so erreichte Antik-Finish zu erhalten, kann abschließend eine Versiegelung erfolgen.

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