Als Milchflecken, „milk spot“ oder „milky spots“ werden helle, leicht weißliche Verfärbungen bezeichnet, die sich auf einigen Silbermünzen bilden können. Die milchig trüben Flecken treten sowohl als kleine Spritzer oder aber verhältnismäßig groß auf den Oberflächen der Münze auf.

Unschöne Milchflecken auf Silbermünzen: Wir haben getestet, ob sie sich entfernen lassen.

Problem in Kanada seit 1988 bekannt

In Internetforen wurde ein Auszug aus einer Mail von John Winkelmann (Talisman Coins – Offizieller Vertragshändler der Royal Canadian Mint) veröffentlicht, worin von einem Treffen mit Mitarbeitern der Royal Canadian Mint berichtet wird. Die Kernaussage dieser Mail ist, dass den Kanadiern das Milchflecken-Problem seit 1988 (Erscheinungsjahr der ersten Maple Leaf-Silbermünzen) bekannt sei.

Die Mint habe darauf keinen Einfluss, so Winkelmann, und könne aufgrund der sporadisch auftretenden Fleckenbildung bei den Maple Leafs auch keine gesicherte Ursache nennen. Talisman Coins hingegen wisse selbst nicht, was sie bei einer Lieferung einer 500-Unzen-Masterbox erwarte. Man müsse die Lieferung annehmen und kann sie weder zurückgeben noch aussortieren, was schließlich bewirkt, dass die betroffenen Münzen in den weltweiten Vertrieb gelangen.

Mysterium Milchfleckbildung

Über eine exakte und wissenschaftlich unbestreitbare Ursache der unregelmäßig auftretenden Fleckenbildung kann bislang nur spekuliert werden. Das Problem bei den Milchflecken ist, dass sie bei manchen Münzen erst nach einiger Zeit auftreten können, bei anderen scheint dies schon im Prägejahr vorzukommen und bei vielen Münzen dagegen überhaupt nicht.

Ursachenforschung

Die Tatsache, dass Milchflecken auf Silbermünzen verschiedener Herkunft auftreten, weist zudem darauf hin, dass es nicht alleiniges Problem der Royal Canadian Mint (RCM) sein kann. So sind Flecken auf dem Maple Leaf ebenso bekannt wie auf dem American Eagle, dem Wiener Philharmoniker oder etwa der Arche Noah Silbermünze. Sie treten nicht bei allen Münzen einer Ausgabe und auch nicht bei allen Münzen einer Prägestätte auf.

Zudem gibt es auch bei Milchflecken unterschiedliche Ausführungen. Manche Münzen weisen spritzerförmige Flecken auf, andere wiederum inselförmige oder kleine runde Flecken. Es sind allerdings auch Münzen im Umlauf, deren Flecke eine feine Struktur aufweisen und wie Fingerabdrücke aussehen.

Vom Handelshaus Geiger Edelmetalle bekamen wir die Information, dass eine der Hauptursachen für die Milchfleckbildung sehr wahrscheinlich in der Produktion der Prägestätten zu finden ist. Beim Reinigen der Ronden können Rückstände von verwendeten Reinigungsmitteln dazu führen, dass diese Verschmutzung beim Prägevorgang übertragen wird. Eine genaue Ursache und vor allem den Grund dafür, weshalb einige Münzen die Milchflecken erst nach geraumer Zeit bekommen, konnte uns auch die Firma Geiger Edelmetalle nicht nennen. 

Der Ansprechpartner bestätigte uns, dass die betroffenen Münzen durch die Geiger Edelmetalle GmbH zurückgekauft werden, da diese unkompliziert zurück in die Produktion gebracht und eingeschmolzen werden können.

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Deutlich sichtbare Milchflecken auf einem Maple Leaf von 2010

Testreihe: Entfernung von Milchflecken

Gegenwärtig liegen uns keine Informationen vor, wie die Milchflecken so zu entfernen sind, dass auf den Silbermünzen keine sichtbaren Spuren hinterlassen werden. Bei jedweder Anwendung auf Silbermünzen, die auf einen Abrieb der Oberfläche hinausläuft, sind – zumindest unter mikroskopischer Betrachtung – sichtbare Kratzer unvermeidbar. 

Dennoch seien an dieser Stelle einige Methoden erwähnt, die wir an einigen betroffenen Münzen einem Testlauf unterzogen haben.

  1. Mechanische Methode „Radiergummi“
  2. Mechanische Methode „Zahncreme“
  3. Mechanische Methode „Silberreinigungstuch“
  4. Mechanische Methode „Natronpulver“
  5. Methode „Tauchbad“
  6. Methode „Zitronensäure“
  7. Methode „Phosphorsäure“
  8. Methode „Ammoniak“

Bitte beachten Sie bei eigenen Versuchen, dass Sie die Reinigung Ihrer Silbermünzen auf eigene Verantwortung durchführen. Versuchen Sie es daher nur mit Münzen, bei denen sich ein Fehlschlag der Reinigungsmethode verschmerzen lässt. 

Auch wenn eine mechanische Methode erfolgreich verlaufen sollte, sämtliche Flecken entfernt sind und auf der Münze keine Spuren mit bloßem Auge sichtbar sind: Denken Sie bei einem möglichen Weiterverkauf daran, die Münze als „berieben“ oder „geputzt“ zu verkaufen.

1. Mechanische Methode „Radiergummi“

Im Internet ist häufig zu lesen, dass man Silbermünzen mittels eines weichen Radiergummis abreiben könnte, um Milchflecken zu entfernen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Münzoberfläche sauber ist, um die Kratzerbildung zu minimieren. Eventuelle Vertiefungen könnten damit nicht oder nur schwer erreicht werden.

Der für den Test verwendete Maple Leaf von 1999 zeigt jedoch, dass der Radiergummi erheblichen Schaden anrichtet. Fakt ist, dass auf den bearbeiteten Stellen eine Abriebfläche entsteht, die optisch viel stärker auffällt als die Milchflecken.

Nachdem die Münze unter fließendem Wasser (noch besser: destilliertes Wasser) gespült und anschließend trocken getupft wurde, war die Abriebfläche leicht abgeschwächt, aber dennoch deutlich sichtbar. Um die Wirkungsweise zu verdeutlichen, erfolgte die Anwendung entgegen dem Faserverlauf.

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Reinigungsmethode Radiergummi vergrößert die Milchflecken unter erheblicher Kratzerbildung

2. Mechanische Methode „Zahncreme“

Eine weitere „spanabhebende“ Methode stellt eine Reinigung unter Verwendung von Zahnpasta dar. Die Zahnpasta darf keine Putzkörper enthalten, daher ist eine Zahncreme für Kinder ideal. Die Reinigung sollte ohne Handschuhe erfolgen, da bei Latexhandschuhen das nötige Feingefühl fehlt und Baumwollhandschuhe ggf. die Kratzerbildung verstärken können.

Nach der Reinigung sollte die Münze unter fließendem Wasser gereinigt und mit einem geeigneten Tuch trockengetupft werden.

Wie unser Beispiel mit einer Arche-Noah-Silbermünze zeigt, bewirkt die Zahncreme analog zu der Methode mit dem Radiergummi ebenfalls eine Kratzerbildung. Auf der Wertseite der Silbermünze von 2011 zeigen sich deutliche Spuren auf der linken Seite, die ursprünglich in Stempelglanz erstrahlte. 

Die Milchflecken an den jeweiligen Randbereichen von Avers und Revers sind nach der Zahncreme-Behandlung vereinzelt in abgeschwächter Form vorhanden.

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Reinigung mit Zahncreme erzeugt starke Kratzerbildung, Milchflecken werden minimal abgeschwächt, jedoch nicht entfernt

3. Mechanische Methode „Silberreinigungstuch“

Die Reinigung von Silbermünzen mit einem Silberputztuch gehört zu den klassischen Methoden der Silberreinigung. Bei weniger ausgeprägten Milchflecken kann ein leichtes „Abreiben“ mit sehr wenig Druck bewirken, dass die Flecken abgeschwächt werden.

Durch den Einsatz von Silberputztüchern kann jedoch auf dem entsprechenden Münzen ein so genannter „Katzenglanz“ entstehen, was sich wertmindernd auf den Sammleraufschlag auswirken kann.

Der für diesen Versuch verwendete Maple Leaf von 1991 macht das wahre Ausmaß der Methode deutlich. Obwohl bei dem Versuch darauf geachtet wurde, ausschließlich die betroffenen Stellen der Wertseite zu polieren, ist auf dem Bild sichtbar, dass sich die Polierstreifen bis auf das Portrait der Queen erstrecken.

Die Polierstreifen auf dem Portrait zeigten sich erst unter der Betrachtung mit der Kamera und optimaler Beleuchtung der Münze. Auch diese mechanische Methode richtet mehr Schaden an, als durch die Milchflecken entstanden war.

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Silberreinigungstuch begünstigt Kratzerbildung, Abriebfläche stark vergrößert

4. Mechanische Methode „Natronpulver“

Diese Methode wird häufig bei angelaufenen Bullionmünzen verwendet. Hierbei wird die Münze mit dem in Wasser gelösten Natronpulver (auch bekannt als „Back-Soda“ oder „Bullrichsalz“) sanft abgerieben und danach unter fließendem Wasser gespült und zum Trocknen ausgelegt.

Anhand unseres Maple Leaf von 2006 wird ersichtlich, dass eine leichte Milchfleckbildung mit dem Natronpulver erfolgreich behandelt werden kann. Nach der Behandlung mit Kaisernatron sind augenscheinlich weder Milchflecken noch Kratzer zu sehen. Aufgrund dieses zunächst positiven Ergebnisses haben wir den Test mit einer zweiten Münze wiederholt. 

Der 1/2-Unzen-Wolf von 2006 erschien mit der ausgeprägten Milchfleckbildung auf der Motivseite als idealer Kandidat. An der 9999-Aufschrift kann man sehen, dass auch hier der Milchfleck entfernt wurde, aufgrund dessen Intensität jedoch eine verstärkte Kratzerbildung aufgetreten ist. Fazit: Eine Natronbehandlung kann bei leichter Milchfleckbildung und äußerst sanfter Anwendung zumindest einer Sichtprüfung mit dem Auge standhalten.

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Erster Versuch bei leichter Milchfleckbildung, nur wenige Kratzer mit dem Auge sichtbar

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Zweiter Versuch bei stärker ausgeprägter Milchfleckbildung, deutliche Kratzerbildung sichtbar

5. Methode „Tauchbad“

Das bei Münzsammlern bekannte Silbermünzen-Tauchbad ist der erste schonende Versuch, um eine betroffene Silbermünze von den lästigen Milchflecken zu befreien. Dazu werden die betroffenen Münzen ein- oder mehrmals für einige Sekunden in das Tauchbad gelegt, anschließend unter fließendem Wasser gespült und dann trocken getupft.

Der Maple Leaf von 1996 zeigt jedoch, dass das Silbertauchbad gegen Milchflecken nichts ausrichten kann. Der Milchfleck ist zwar minimal abgeschwächt, aber dennoch deutlich sichtbar.

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Silbertauchbad schwächt Milchflecken minimal ab

6. Methode „Zitronensäure“

Bei dem Reinigungsversuch mit Zitronensäure sollte beachtet werden, dass eine Lauge zum neutralisieren der Säure zur Verfügung steht. Das zuvor beschriebene Natronpulver erfüllt diesen Zweck. Hierbei wird ein Behälter mit Zitronensäure und Wasser vermischt und die Münze mehrfach für einige Sekunden gebadet. Anschließend kurz in einer Natron-Wasser-Mischung neutralisieren und unter fließendem Wasser abspülen, dann trocken tupfen.

Auf der ½ oz Timberwolf-Silbermünze von 2006 zeigt sich jedoch kein Erfolg. Die Milchflecken sind nach der Behandlung mit Zitronensäure ebenso deutlich sichtbar wie zuvor.

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Zitronensäure zeigt bei Milchflecken keinerlei Wirkung

Nach der Veröffentlichung dieses Artikels bekamen wir von aufmerksamen Foren-Teilnehmern Hinweise bezüglich dieser Methode. Für das überwiegend positive Feedback und insbesondere auch für die Kritik aus der Forengemeinde möchten wir uns zunächst ganz herzlich bedanken.

Wir haben daher einen weiteren Versuch mit einer stark von Milchflecken betroffenen Maple-Leaf-Silbermünze unternommen. Für diesen zweiten Versuch haben wir die Verdünnung wie folgt gewählt:

Zwei Teelöffel (ca. 40 g) Zitronensäure wurden mit einer Tasse Wasser (~0,2 l) verdünnt - dies stellt im Gegensatz zu den Herstellerangaben bei normaler Anwendung für Kalkentfernungen ein sehr starkes Mischverhältnis dar.

Der Einwirkzeitraum wurde von wenigen Sekunden auf annähernd 24 Stunden erhöht. Danach wurde die Silbermünze erneut in einer Natron-Wasser-Mischung neutralisiert, abgespült und trocken getupft.

Auf der Bullionmünze sind die auffällig starken Milchflecken nach dieser Behandlung jedoch in gleicher Intensität vorhanden. Daher hat sich leider erneut bestätigt, dass auch Zitronensäure – unabhängig der Einwirkdauer – nicht in der Lage ist, die Milchflecken zu entfernen.

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Zitronensäure bleibt selbst bei einer 24-Stunden-Anwendung wirkungslos

7. Methode „Phosphorsäure“

Für einen weiteren Versuch testen wir nun die Methode „Phosphorsäure“. Die Säure ist in dem Erfrischungsgetränk Cola enthalten. Für den Test haben wir die stark von Milchflecken betroffene Maple-Leaf-Silbermünze von 2010 verwendet, die bereits den Test mit der Zitronensäure überstanden hat. Für den Cola-Test wurde die Münze für ca. 24 Stunden in eine Tasse mit dem Soft-Drink gelegt. Nach Ablauf des Einwirkzeitraumes wurde die Bullionmünze unter fließendem Wasser gereinigt und trocken getupft.

Die in Cola enthaltene Phosphorsäure scheint – wie auch zuvor die Zitronensäure – überhaupt nicht mit den Milchflecken zu reagieren.

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Auch die in Cola enthaltene Phosphorsäure zeigt bei einer 24-Stunden-Anwendung keine Wirkung

8. Methode „Ammoniak“

Um die Milchflecken zu beseitigen, haben wir einen weiteren Testlauf durchgeführt. Diesmal wurde flüssiges Ammoniak (25 %-ig konz. Ammoniumhydroxidlösung, Salmiakgeist 3-fach) gewählt, da die Ammoniaklösung im numismatischen Bereich z. B. bei der Entfernung von Hornsilberaufträgen hilfreich sein kann.

Da es sich bei Ammoniak um eine stark reizende und giftige Chemikalie handelt, sollte eine Anwendung nur unter Schutzvorkehrungen in sehr gut belüfteten Räumen – oder noch besser im Freien – erfolgen. Bitte beachten: eventuelle Selbstversuche nur unter Wahrung von Sicherheitsmaßnahmen durchführen.

Für den Test wurde die betroffene Münze in einen Behälter mit dem Salmiakgeist gelegt und abgedeckt über mehrere Stunden dort belassen. Nach der Entnahme wurde die Münze unter fließendem Wasser gut abgespült und anschließend trocken getupft.

Das Ergebnis zeigt: Die Münze weist auf beiden Seiten großflächige, rotbraune Verfärbungen auf, die Milchflecken sind nach wie vor deutlich erkennbar. Selbst nach dem Abtrocknen des Maple Leaf blieben die Verfärbungen erhalten. Die starke Ammoniaklösung konnte den Milchflecken also nichts anhaben, sondern reagierte sogar mit ihnen und zudem mit dem Silber der Münze.

Da der Maple Leaf nach der Salmiakgeist-Behandlung noch unansehlicher wurde, haben wir ihn anschließend mit dem Silberreinigungstuch poliert (Abbildung 2). Das Ergebnis: Sowohl die Verfärbungen als auch die Milchflecken konnten dadurch fast vollständig entfernt werden, jedoch ist die Kratzerbildung deutlich zu sehen.

Ein weiterer Versuch wird zeigen, wie sich die Milchflecken bei Verwendung von „Cloudy Ammonia“ verhalten. Dabei handelt es sich um eine Ammoniaklösung mit Zugabe von Seife.

 

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Die rotbraunen Verfärbungen überlagern die Milchflecken deutlich
 

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(Abb. 2) Nach dem Polieren waren die Flecken weg, die beriebene Fläche ist jedoch deutlich sichtbar

Wertminderung

Eine Wertminderung erfolgt bei den betroffenen Anlagemünzen in eher geringem Ausmaß, da der Materialwert unabhängig von eventuellen Flecken bestehen bleibt. Ein Verkauf an einen Händler bleibt, wie eingangs erwähnt, davon unberührt.

Bei Privatverkäufen kann sich ein Verkauf ein Einzelfällen wertmindernd auswirken. Manche Anleger sind möglicherweise nicht dazu bereit, eine Silbermünze (wie etwa den Maple Leaf) mit Milchflecken ohne einen dementsprechenden Abschlag anzukaufen

Rückgaberecht bei Milchfleckbildung?

Eine neu erworbene Münze hat Milchflecken – was nun? Die Meinungen über ein Umtausch- oder Rückgaberecht gehen auseinander. Es wird jedoch häufig davon berichtet, dass große Münzhändler neu erworbene Münzen aus Kulanz zurücknehmen und umtauschen.

Da manche Händler einen Umtausch jedoch mit der Begründung ablehnen, dass Silbermünzen mit der Zeit naturgemäß anlaufen (wozu Milchflecken anscheinend gezählt werden) und dies kein Umtauschgrund an sich sei, kann nicht von einem generellen Rückgaberecht gesprochen werden. Auch Privatkäufe, bei denen der Verkäufer nicht auf die Milchflecken hinweist, können abschließend nicht beurteilt werden.

Bei Bullionmünzen (Anlagemünzen) zählt für viele Investoren in der Regel hauptsächlich der Materialwert und weniger die Optik – bei Sammlermünzen verhält sich dies üblicherweise umgekehrt, da hier Milchflecken oder andere Verschmutzungen als deutlich wertmindernd angesehen werden.

Fazit

Da es sich bei den betroffenen Silbermünzen vorrangig um Anlagemünzen/Bullionmünzen handelt, bei welchen eine numismatische Wertsteigerung also ohnehin nicht zu erwarten ist, ändert sich für die Besitzer solcher Münzen nicht allzu viel. 

Die optischen Mängel sind zwar ärgerlich, der Materialwert bleibt aber, unabhängig der Milchfleckbildung, auch weiterhin bestehen. Ob allerdings noch jeder Käufer die Münzen so noch annimmt, ist je nach Grad der Verschmutzung oder der Kratzer fraglich. 

Sind jedoch Münzen mit Sammlerwert betroffen, ist der numismatische Wert durch die Milchflecken durchaus in Gefahr. Nach den umfangreichen Versuchsreihen kann die ursprüngliche Einschätzung, dass Milchflecken derzeit nicht ohne Kratzerbildung entfernt werden können, größtenteils bestätigt werden.

Einzig die Behandlung mit Natronpulver konnte einer augenscheinlichen Prüfung standhalten, jedoch nur bei sehr schwachen Milchflecken und sehr vorsichtiger Anwendung. Es bleibt daher zu hoffen, dass die betroffenen Prägestätten auf das bekannte Problem reagieren und das Problem nicht weiterhin auf Kosten der Kunden ausgetragen wird.

Wer Silber-Anlage- bzw. Silber-Bullionmünzen erwerben möchte, findet im Preisvergleich eine entsprechende Übersicht mit empfehlenswerten Händlern.

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14 Kommentare
Vielen Dank für die hilfreiche und genaue Darstellung.
!! Sehr gut wirksame Schutzmethode - nicht zum Entfernen, aber eben Schutz !!
Nachdem allenthalben zu lesen war, dass die chemische Reaktion zum Auftreten von Milchflecken zumindest deutlich mit beeinflusst wird von der Luftfeuchtigkeit, hatte ich mir ein so einfaches wie wirkungsvolles Verfahren zum Schutz der Münzen bzw. der Vermeidung der Flecken überlegt. Hierbei schweisse ich die Münzen, die beliebig verpackt sein können (in Einzelfolien oder Tubes oder auch gar nicht), mit Hilfe eines guten handelsüblichen Vakuumiergerätes in einem dauerhaftem Vakuum (keine Luftfeuchtigkeit mehr vorhanden!) in stabile Kunststofffolien ein. Natürlich kann man die Münzen dann nicht mehr laufend zum Betrachten wieder herausnehmen, aber das wollen ja von uns sicher eh die Wenigsten. Bei meinen Münzen hat das super geklappt. Stichprobenartige Überprüfungen nach einem halben und nochmals nach einem Jahr haben ergeben, dass entweder gar keine Milchflecken aufgetaucht sind oder bei schon vorhandenen Milchflecken, sich deren Anzahl und/oder Grösse nicht verändert hat, mithin sich offensichtlich ein chemisch doch stabilerer Zustand eingestellt hat. Zumindest ist diese Massnahme überaus preiswert und ohne grossen Aufwand leicht mit Haushaltsmitteln selbst durchzuführen. Dabei mindestens genauso wirksam als wie die ebenfalls bekannte Füllung der Lagerbehälter mit Argon als Schutzgas. Da meine Methode leider wohl nicht patentierbar ist, hier also dann zur freien Nachahmung empfohlen und angeraten.
Viel Erfolg allen Interessierten!
Hallo Irre,
ja, da haben Sie recht; sogenannte "Milchflecken" sind bis heute ohne mechanische Behandlung nicht zu entfernen...