Habitus/Tracht

Bleche, Drähte, Körner, Locken, Kristalle, dendritisch (Bäumchen), "Fischgrätensilber"

Hackengeld

Hackengeld ist eine Unterart von Gerätegeld, welches vor der Entstehung der Münzen und Barren im Umlauf war.

Hammerprägung

Unter der Hammerprägung oder auch freien Prägung versteht man eine Münzprägetechnik, die vor der Einführung der maschinellen Rundprägung verwendet wurde.

Handelsgoldmünze

Bei Handelsgoldmünzen handelt es sich um staatlich geregelte Nachprägungen, die dem Börsenkurs von Gold unterliegen. Sie sind keine offizielle bzw. gültige Währung mehr. Zu ihnen zählen: Dukaten, Gulden und Kronen. Sie werden von der Münzprägestätte "Münze Österreich" nachgeprägt und gehandelt.

Handgehoben

Der Begriff handgehoben bezeichnet Münzen, die von Hand aus der Prägemaschine entnommen (gehoben) werden und so nicht mit anderen Münzen in Berührung kommen können. Es handelt sich entweder um Münzen in der Qualität Stempelglanz oder in Spiegelglanz, jedenfalls um Münzen mit einer makellosen Erhaltung, da sie sofort verpackt werden und nicht mit anderen in Berührung kommen können. Der Begriff wurde von der Münze Österreich als Qualitätsbegriff eingeführt.

Hausse

Unter einer Hausse versteht man an der Börse einer Zeit steigender Kurse und Gewinne.

Heiermann

Für das 5-DM-Stück hat sich im frühen 20. Jahrhundert, ausbreitend aus Norddeutschland, das Wort Heiermann eingebürgert. Eine Erklärung für diesen Namen könnte sein, dass die Heuer eines Seemanns früher in der Regel genau 5 Goldmark betrug. Vereinzelt wird sogar heute noch der 5-Euro-Schein so genannt. Viele Deutsche verbinden mit dem Begriff Heiermann aber auch das 5-DM-Stück aus Silber, genannt „Silberadler“.

Heller

Der Heller war eine dünne Silbermünze, die erstmal unter Friedrich I. Barbarossa (1155-1190) in der Stadt Schwäbisch Hall geprägt wurden. Der Name der Münze leitet sich von der ehemaligen Reichsstadt „Hall“ ab, wobei „hal“ im Mittelhochdeutschen Salzquelle bedeutete. In Deutschland wurde der Heller zuletzt 1866 in Hessen geprägt. In Österreich war der Heller von 1892 bis 1918 eine Währungseinheit.

Hemi

Die Vorsilbe "Hemi" kennzeichnet die Halbstücke bei antiken griechischen Münzen.

Henkelspur

Gehenkelte Münzen wurden zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Henkel versehen, um die Münze als Schmuck tragen zu können. Sollten Sie in den Besitz einer gehenkelten Münze kommen, so ist es ratsam, diesen bestehen zu lassen. Der Henkel ist hier eher als zeitgenössisches Kunstmerkmal anzusehen und sollte daher nicht entfernt werden. Henkelspuren von entfernten Henkeln sind ein wertminderndes Merkmal.

High Relief

(deutsch: Hochrelief) Eine Prägetechnik, die durch sehr hohen Druck ein sehr tiefes und plastisches Prägebild zulässt. Seit ca. 2010 weltweit sehr beliebt geworden u.a. durch das Australische Känguru der Perth Mint. Die High relief-Technik ist sehr aufwendig in der Herstellung, da die Prägestempel durch den hohen Druck sehr oft gewechselt werden müssen. Hochrelief-Prägungen werden nur für limitierte Sammlermünzen verwendet.

Hohlprägung

Die Hohlprägung bezeichnet eine Prägung, bei der das Motiv der Vorderseite auf der Rückseite konkav ist. Alternativ auch: Vorderseite konvex, Rückseite mit anderem Motiv konkav gewölbt. Oder auch: Motivteile einer Seite konkav, andere Teile konvex.

Hornsilber

Hornsilber, oder auch Chlorsilber ist ein Silbersalz (AgCl = Silberchlorid) das als Kruste bei Silbermünzfunden auftritt.

Hunt, Gebrüder

Die Gebrüder Hunt, Nelson Bunker und William Herbert Hunt, spekulierten ab 1973 auf einen steigenden Silberpreis, indem sie bis zu 150 Millionen Unzen physisches Silber aufkauften sowie rund 200 Millionen Unzen an der Terminbörse COMEX. Einen Teil schafften sie nach Europa, aus Angst, die US-Regierung könnte Ihr Silber konfiszieren (ähnliches war in den 40er Jahren mit Gold passiert, seitdem war Goldbesitz in den USA strafbar). Durch die verstärkten Käufe der Hunt-Brüder stieg der Silberpreis stetig an. Auch Privatleute wollten einen Anteil am höhen Preis haben und verkauften Schmuck, Tafelsilber oder ließen Münzen einschmelzen. 1980 erreichte der Silberpreis in der Spitze rund 50 Dollar pro Unze. Nachdem allerdings die wichtigste Rohstoffbörse ihre Regeln geändert hatte und jeder Marktteilnehmer nur noch Kontrakte über 3 Millionen Unzen halten durfte, mussten die Brüder Kontrakte verkaufen, investierten aber weiter in physisches Silber (finanziert mit Krediten). Die Börsenaufsicht reagierte nochmals, setzte den Handel mit dem Edemetall aus und ließ nur noch Verkäufe zu. Der Silberkurs begab sich daraufhin auf eine Talfahrt, die Gebrüder Hunt warben vergeblich um Investoren und standen schließlich mit 1,5 Milliarden Schulden da. Heutzutage werden die Hunts immer wieder als Sündenböcke abgestempelt, ihre Rallye hat aber eines sehr deutlich gemacht: Sie haben aller Welt gezeigt, wie viel bzw. wenig physisches Silber in den Depots vorhanden ist – wenn man genug aufkauft oder einfach nur vom Markt abschöpft, explodiert der Preis des Edelmetalls.

Hybride Münze

Unter einer hybriden Münze versteht man eine Zwittermünze, die eine, durch einen meist versehentlichen Doppelschlag auftretende, doppelte Prägung aufweist.

hydrothermal

Silber kann als drahtig verästeltes Geflecht in hydrothermal gebildeten Erzgängen auftreten. Hydrothermal bedeutet, das durch wässrige Lösungen, die gas- oder salzhaltig sind, Mineralien ausgebildet werden können. Hydrothermen entstehen oft in Verbindung mit Magma oder Metamorphose.