Futures sind börslich gehandelte Terminkontrakte für einen Basiswert. Dieser Basiswert kann ein beliebiger Index, eine Währung, ein Zinssatz oder ein Rohstoff sein. Zu den Rohstoffen gehören auch Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium. Diese werden zwar größtenteils außerbörslich gehandelt, doch die Futures-Märkte spielen eine bedeutende ergänzende Rolle und wirken auch auf die außerbörslichen Spot-Preise zurück.

Silber-Futures an der COMEX

Der weltweit wichtigste Handelsplatz für Silber-Futures ist die zur CME Group gehörende COMEX in New York. Hier wird Silber in Standard-Kontrakten mit einem Volumen von 5.000 Feinunzen Silber gehandelt.

Als Alternative gibt es Mini-Silber-Futures mit einem Volumen von 1.000 Feinunzen, die kleineren Marktteilnehmern den Zugang ermöglichen. Es gibt mehrere standardisierte Laufzeiten pro Jahr, meist auf monatlicher Basis.

Der Handel erfolgt, wie bei Futures üblich, auf Margin, was bedeutet, dass ein Teil des Gesamtwertes des Futures als Sicherheit hinterlegt wird. Die für die Eröffnung der Position nötige Initial Margin wird von der COMEX regelmäßig an die aktuellen Marktbedingungen angepasst.

Zum Aufrechterhalten der Position ist eine Maintenance Margin erforderlich. Sollte der Kontostand unter die Maintenance Margin fallen, erfolgt ein sogenannter Margin Call, bei dem der Marktteilnehmer zusätzliches Kapital nachschießen muss.

Hedging mit Silber-Futures

Als Hedging bezeichnet man Absicherungsgeschäfte, die unter anderem mit Futures durchgeführt werden können und häufig von Minenbetreibern genutzt werden. Die Absicherung begrenzt zugleich den möglichen Gewinn und Verlust.

Hier ein einfaches Beispiel:

Der Preis für eine Feinunze Silber steht bei x Dollar (ein beliebiger Betrag). Ein Minenbetreiber, der in den nächsten sechs Monaten mit der Förderung von 100.000 Feinunzen Silber rechnet, geht davon aus, dass der Preis in dieser Zeit um 5 Dollar fallen wird. Um sich abzusichern, verkauft er die entsprechende Menge in Form von Silber-Futures.

Ist der Preis nach sechs Monaten tatsächlich um 5 Dollar gefallen, kann er das physische Silber nur noch für x – 5 Dollar pro Feinunze verkaufen. Allerdings erzielt er durch den Rückkauf der Futures zugleich einen Gewinn von 5 Dollar pro Feinunze, sodass er insgesamt den ursprünglich erwarteten Preis erzielt.

Spekulation mit Silber-Futures

Der Anteil von Hedging-Geschäften macht nur einen kleinen Teil des gesamten Handelsvolumens mit Silber-Futures aus. Der weitaus größere Anteil entfällt auf rein spekulativ eröffnete Positionen. Minenbetreiber können sich an der Spekulation beteiligen, aber ebenso jeder andere Marktteilnehmer. Eine besonders wichtige Rolle spielen die sogenannten Bullion-Banken, die den Silbermarkt maßgeblich beeinflussen.

Dazu gehören unter anderem Banken wie JPMorgan Chase, HSBC und die Scotiabank.

Die physische Auslieferung von Silber spielt im Futures-Handel nur eine geringe Rolle. Der Großteil der Kontrakte wird vor dem Ablaufen der Futures glattgestellt und bar abgerechnet.

Das tatsächlich in Lagerhäusern verfügbare Silber entspricht nur einem winzigen Bruchteil des Handelsvolumens an der COMEX. Silber-Futures werden deshalb von Anlegern in physisches Silber oft als „Papiersilber“ bezeichnet.

Dennoch nutzen in geringem Umfang auch Unternehmen, die tatsächlich physisches Silber benötigen, den Futures-Markt – zum Beispiel Industrieunternehmen oder Juwelierketten.

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