Das Sicherheitspersonal in der Event-Arena im Olympiapark hatte seine Augen bei der 5. Edelmetall- und Rohstoffmesse in München auf viele ausgestellte „Schätze” gerichtet. Allein die 100-Kilo-Goldmünze (größte Goldmünze der Welt), die am Stand von Coininvest zu sehen war, hatte einen aktuellen Materialwert von 3,5 Millionen US-Dollar (ca. 2,3 Mio. Euro). Passend zum Messestart am 6. November war der Goldpreis auf ein neues Hoch geklettert: 1.100 US-Dollar in der Spitze kostete eine Feinunze Gold am Messetag. Im Laufe des Tages gab der Preis dann auf 1096 Dollar (ca. 730 Euro) nach. Doch auch die 12,5-Kilo-Barren, die bei dem Londoner Edelmetallhändler und bei Goldmoney (mit Sitz auf der britischen Kanalinsel Jersey) zu sehen waren, ließen bei so manchen Messebesuchern Gefühle wie bei einer Stippvisite in Fort Knox aufkommen. Die Gold- und Silberbarren durften sogar angefasst werden – anheben war gar nicht so einfach, mitnehmen nicht nur wegen des Wachpersonals, sondern auch wegen der lediglich in die Schauboxen gesägten armbreiten Löcher unmöglich. Immerhin beträgt der Wert so eines 400 Unzen (12,5 kg) Goldbarren knapp 300.000 EUR, was in ländlichen Gegenden für ein schmuckes Häuschen reichen würde.

400 oz Goldbarren

Richtige Schwergewichte waren auch die neuen 15-Kilo-Silberbarren, mit denen Umicore eine Zwischengröße einführt und auf begeisterte Silberanleger hofft. Wuchtig und nahezu untransportabel erschienen dagegen die 1000-Unzen-Barren (31,1 kg) aus Silber, welche öfters zu sehen waren. Begeisterte Blicke auf sich zog auch die 10-Kilo-Goldmünze Schwein aus der Lunar Serie I, welche ebenfalls bei Münzhandel Coininvest ausgestellt war.

Bei anderen Händlern sah man jedoch volle Stände (insgesamt dürften es an beiden Tagen mehr Besucher als 2008 gewesen sein) und zufriedene Gesichter, es wurde viel physisches Gold und Silber (meist in Münzenform) an die Messegäste verkauft und auch die zurückliegenden Monate wurden von einigen Händlern als sehr positiv beschrieben.

Während der Münzhändler Gold-Dreams zum ersten Mal auf der Edelmetallmesse vertreten war, präsentierte sich Bullionaer Dr. Neugebauer mit einem größeren Stand, auch MP-Edelmetalle und Geiger Edelmetalle präsentierten sich mit einem modernen und professionellen Messestand und boten ausreichend fachliche Beratung für interessierte Messebesucher und Kunden.

Pro Aurum (dieses Jahr ohne Silbergranulat im Angebot) hatte das meiste Personal aufgeboten, außerdem war ein besonderes Modell zu sehen: das Goldhaus (der neue Firmensitz von Pro Aurum). Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle Edelmetall-Stände einen professionellen Eindruck machten und im Gegensatz zu den spärlich besuchten Minengesellschaften das meiste Publikum anzogen. Lediglich die First Majestic Silver Corp. aus Vancouver (Kanada) hatte sich mit der zweiten Auflage ihrer Silbermünze in Eigenproduktion und einem deutschen Ansprechpartner von den üblichen Präsentationen der Minengesellschaften hervorgehoben. Mit 13,50 Euro gehörte die 1-Unze-Münze von First Majestic zu den günstigsten Silbermünzen auf der ganzen Messe.

Maple Leaf Goldmünzen mit Tube

Anleger, die ihr Gold, Silber, Platin und Palladium in Form von Münzen und Barren kaufen, haben neben den Händlern und Banken vor Ort inzwischen auch die Qual der Wahl bei immer mehr Internethändlern. Die Zahl der Händler im Internet dürfte derzeit auf rund 100 angestiegen sein.

An den Ständen der ausstellenden Edelmetallhändler zeigte sich, welches derzeit die beliebtesten Silbermünzen sind: Lunar, Kookaburra, Koala und Panda gehören bei den meisten zum Angebot. Vor allem das aktuelle 2010er Motiv der Lunar-Serie, der Tiger, oder die neuen 100-Gramm-Münzbarren der Cook Islands waren häufig zu sehen. Geiger Edelmetalle präsentierte sogar das alte Handwerk der Münzprägung mit einer 150 Jahre alten Münzprägemaschine: Eine 1/4-Unze-Silbermünze mit dem Firmenmotiv Schloss Güldengossa wurde von Seniorchef Adalbert Geiger und dem Nachwuchs der Familie in kürzester Zeit vor den Augen der Messebesucher aus Rohlingen geprägt.

Alles in allem war die Messe eine gelunge Veranstaltung, vor allem für Edelmetallfreunde, die hier wie sonst nirgendwo physisches Gold und Silber nach Herzenslust bestaunen, anfassen und auch zu < strong>akzeptablen Preisen vor Ort kaufen konnten.

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4 Kommentare
Eine Edelmetallmesse ist schon eine beeindruckende Sache. Hier werden unvergängliche Werte dargestellt und insgeheim wünscht sich so mancher, dass Edelmetalle die richtige Anlage gewesen wäre,als Herr Blüm sagte: „die Rente ist sicher“. Da hatte er wohl gerade so eine Messe im Hinterkopf. Stellen Sie sich vor sie hätten ein ganzes Arbeitsleben in einen Rentenfond einbezahlt, der physisch, also real, Edelmetalle für sie gekauft hätte. Dann bräuchten sie sich keine Gedanken über ihre Zukunft zu machen. Sie bräuchten sich ihr Edelmetall auch nicht abzuholen, sondern andere würden es gerne kaufen. Den überwiesenen Betrag würde man ihnen als Rente gut schreiben. Das wäre ein wirklich sicheres System. Genau wie bei den Rentenzahlungen wäre der gröߟte Teil für sie reserviert. Ein kleinerer Teil wäre zur Absicherung für ein langes Rentnerleben vorgesehen. Ein minimaler Teil braucht leider auch die Verwaltung. Aber die Sicherheit wäre absolut vorhanden. Nun wird immer wieder gesagt, Edelmetalle tragen keine Zinsen. Das stimmt nur auf den ersten Blick, denn die Metalle unterliegen den allgemeinen Wertsteigerungen. Vor 30 Jahren habe ich meinen ersten und leider auch einzigen Krüger-Rand gekauft, er kostete damals ca. 700 DM heute ist er ca. 1000€ wert, das ist eine Steigerung von nominal etwa dem dreifachen. Ein Edelmetall-Rentenfond könnte zusätzlich auf Wunsch des Einzahlers einen kleinen Teil in Industriemetallen anlegen, weil hier sehr gute Gewinnmöglichkeiten bestehen. Ein Beispiel: Vor 3,5 Jahren habe ich Indium gekauft und physisch eingelagert. Vor kurzem habe ich es für den 11,3 fachen Preis verkauft!!! Das wichtigste ist, sich zu informieren wofür die Metalle gebraucht werden und welche Produkte in Zukunft damit bestückt werden. Aus Indium bin ich rausgeganen, weil der Preis so hoch ist, dass sich Entwicklungen von Alternativen lohnen. Das 11,3 Fache ist eine Marge, die von Gold und Silber so schnell nicht erreicht wird, dafür sind sie auch deutlich wertbeständiger. Mit der letzt genanten Aussage soll nur angeregt werden, dass neben Gold und besonders Silber es dem Privatmann/frau auch zusteht vom ganz fetten Kuchen der anderen Metalle zu profitieren. Diese Arbeit könnte von den Fachleuten der Edelmetall-Rentenkasse übernommen werden. Aus meiner Sicht dürfte jeder selbst bestimmen ob er 5, 10 oder sogar 20 % seiner Einzahlungen in spekulativen Industriemetallen anlegen möchte. Industriemetalle können natürlich auch fallen, aber sie fallen nie auf Null wie andere Papierwerte. Das Kennzeichen diese Rentenfonds wäre, dass alle Metalle real in den Tresoren liegen würden, zum Beispiel in der Schweiz, die das Privateigentum sehr schätzt und respektiert. So gibt es auch keine Begehrlichkeiten der Obrigkeit aus anderen Staaten. Viele suchen so einen Fond. Wo kann man sich hinwenden ? Vielleicht legt Silber.de einen solche auf. Ich wäre sofort dabei: kein Zertifikat, keine Option, keine Aktie oder sonstiges Papier das wäre ein richtiger Gewinn für alle.
Sehr sehr gute Messe
Sehr schöner Beitrag !! Und Dankeschön für die Tollen Bilder !! Ps: Wieviel Wert hatte so ein Einkaufsgutschein ?