Durch die steigende Nachfrage nach Kapitalanlagemünzen, haben die weltweiten Münzprägeanstalten große Schwierigkeiten hinter den wachsenden Bestellungen einher zu kommen.

Besonders der „American Silver Eagle“ steht bei Anlegern hoch im Kurs, was bereits im Februar 2008 dafür sorgte, dass neue Prägeaufträge ausgesetzt wurden, um die bis dato eingegangenen Bestellungen bewältigen zu können. Nach mehr als einem Jahr deutet sich heute wieder eine ähnliche Entwicklung an. So erreicht laut Informationen von Coinsnews der Silver Eagle im ersten Quartal 2009 mit 9,675 Millionen verkauften Münzen einen neuen Rekord im neuen Millennium.

Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Verkaufszahlen
im 1 Quartal,
in Millionen
3,476 2,974 3,430 4,090 3,701 2,725 4,575 2,612 5,809 9,675

Die Tabelle verdeutlicht noch einmal die steigenden Verkaufszahlen im Vergleich der ersten Quartale, im Zeitraum von 2000 bis 2009. Bemerkenswert darüber hinaus ist, dass 2008 insgesamt rund 20,58 Millionen Münzen dieses Typs verkauft wurden. Damit wurde allein im ersten Quartal 2009, mit knapp 10 Millionen Münzen, fast die Hälfte der Verkaufszahlen des Vorjahres erreicht.

Auch die Hochrechnung von Silber.de bestätigt diesen Trend. In der unten stehenden Grafik ist eine Hochrechnung anhand des ersten Quartals 2009 auf das aktuelle Gesamtjahr gebildet worden. Hält der Trend an, ergibt sich für dieses Jahr ein Auflagevolumen von fast 27.500.000 Münzen. Dies entspricht einer Steigerung von 33% im Vergleich zum Rekordvorjahr. Vergleicht man diese Entwicklung mit den Jahren von 1986 bis 2007, erkennt man ebenfalls die extrem gestiegene Nachfrage in den Jahren 2008 und hochgerechnet für das Jahr 2009.

Auflage American Eagle in Silber

Weitere Informationen zum American Eagle

Um die gewaltige Nachfrage befriedigen zu können, hatte die US-Mint im März 2009 die Aussetzung der Prägung von Sammlermünzen angekündigt.

Aber nicht nur der Silver Eagle erfreut sich einem wachsenden Interesse. So verzeichnet die gesamte Branche von Anlagemünzen, seit geraumer Zeit, steigendes Publikumsinteresse. Seit 2007 steigen ebenfalls auch die Suchanfragen bei der Suchmaschine Google, die mit einem Marktanteil von über 80% den Markt der Suchanfragen dominiert. Die damit repräsentativen Ergebnisse sind in der unten stehenden Grafik abgebildet:

Wie aus der Grafik zu entnehmen ist, steigt das Suchvolumen nach dem Begriff „Coin“ (Englisch für Münze) seit Ende 2006 stetig an . Dies deutet auf ein stark wachsendes Interesse nach Anlage- bzw. Sammlermünzen hin. Selbst namhafte Discounter (in diesem Fall Lidl) haben dies erkannt und verkauften Anfang des Jahres Goldbarren und –münzen.

Auch ein anderer Indikator bestätigt das steigende Interesse an Edelmetallen in physischer Form. So berichtete das Handelsblatt Mitte April von einer stark wachsenden Nachfrage nach Geldschränken und Tresoren. Das Verlangen Scheine, aber auch vor allem Münzen und Barren im heimischen Safe sicher lagern zu können, ist nach Aussagen von Händlern um 50%, seit Ausbruch der Finanzkrise, gewachsen. Letztlich muss jedoch hier beachtet werden, dass aufgrund des fehlenden Inflationsschutzes von Bargeld, nur die Lagerung von Edelmetallen und anderer wertvoller Vermögensgegenständen im heimischen Geldschrank Sinn macht.

Vielleicht auch deshalb wurden 2008 auf dem Markt für physisches Silber, zu Investmentzwecken, nach Schätzungen der AktienCheck AG insgesamt rund 100 Millionen Unzen abgesetzt. Wenn man bedenkt, dass vor 2006 dieses Anlageinstrument quasi vergessen war, wird schnell deutlich, wie rasch dieses Metall in der Gunst der Anleger gewinnen konnte.

Diese Entwicklungen zeigen, dass das Vertrauen in Edelmetalle als Krisenschutz und als seriöse Anlage (im Vergleich zu Lehmann-Zertifikate) wächst.

Die Angst vor einem Abreißen dieser großen Nachfrage und damit sinkenden Preisen ist dabei alleine schon aufgrund der aktuellen expansiven Geldpolitik der Zentralbanken, mittelfristig, unbegründet. Ob die Angst vor der drohenden Inflation gerechtfertigt ist, dies kann nur die Zukunft zeigen, dass es aber besser ist sich bereits heute vor möglichen Risiken abzusichern, dem kann dagegen kaum jemand widersprechen.

Hinzu kommt, dass Silbermünzen neben einer „Krisen-Versicherung“, dem Besitzer einen gewissen Zusatznutzen bieten, nämlich dem des ästhetischen Erlebnisses, was von keiner Banknote der Welt behauptet werden kann.

Autor: BayernGold im Mai 2009 www.bayerngold.com

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1 Kommentare
Edelmetalle sind für die ungewisse Zukunft sicherlich eine gute Anlage. Gold hat seinen Wert hauptsächlich dadurch, dass es für wertvoll gehalten wird, weil es selten ist. Andere Metalle, die direkt industriell gebraucht werden kann man leider noch nicht erwerben. Es wäre vielleicht mal eine ߜberlegung wert, dass man als Privatmann oder Frau auch diese Metalle erwerben könnte, die physisch (das ist besonders wichtig) hinterlegt werden. Gold und Silber lassen sich bereits so erwerben, d.h. die gekauften Münzen oder Barren liegen mit der dem Käufer zugeordneten Nummer in einem Safe in Zürich. Warum denn nicht Kobald, Molybdän, Wolfram usw. das sind Metalle die verbraucht werden und ohne sie wären viele moderne Produkte nicht herstellbar. Hier kämen gleich zwei Sachen zum Tragen: 1. der Wert (ideell) den wir alle dem Metall zumessen (siehe Gold) und 2. der tatsächliche Gebrauchswert oder Nutzen, auf den wir nicht verzichten wollen oder können. Gold und Silber sind sehr gut. Noch besser wäre es, wenn man sein Depot noch um wichtige Industriemetalle ergänzen könnte. Je mehr Standbeine in der Krise vorhanden sind, desto besser steht man da.