Feinsilber, Britanniasilber, Sterlingsilber – es gibt viele verschiedene Arten von Silber bzw. Silberlegierungen, die sich hinsichtlich ihres Silbergehalts und durch die Zusammensetzung zusätzlicher Metalle unterscheiden. Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Silberarten vor.

Feinsilber (Silber 999)

Feinheit bei Münzen

Feinsilber ist Silber mit dem höchsten Reinheitsgrad, der auch als Feinheit bezeichnet und in Promille angegeben wird. Man unterscheidet Feinsilber 999 und das noch reinere Feinsilber 999,9. Praktisch alle modernen Silbermünzen und Silberbarren weisen eine dieser beiden Reinheitsgrade auf.

Weitere Einsatzmöglichkeiten von Feinsilber sind industrielle und elektrotechnische Anwendungen, beispielsweise in Form von Silberdrähten, Silberkontakten oder Katalysatoren.

Britanniasilber (Silber 958)

Britanniasilber besteht aus 958er Silber

Britanniasilber ist eine Silberlegierung, die erstmals 1697 unter König Wilhelm III. von England standardisiert wurde. Sie besteht aus 958 Teilen Silber und 42 Teilen Legierungsmetall, typischerweise Kupfer.

Über Jahrhunderte war Britanniasilber auf den britischen Inseln und darüber hinaus ein gebräuchliches Material für hochwertigen Silberschmuck und Silberbesteck. Heute findet man es vor allem bei historischem Besteck und Schmuckstücken sowie bei Replikaten.

Spannender Fakt: Die silberne Version der britischen Anlagemünze Britannia wurde bis 2012 aus Britanniasilber hergestellt. 2013 erfolgte die Umstellung auf Feinsilber.

Sterlingsilber (Silber 925)

925er Sterlingsilber

Sterlingsilber besteht aus 925 Teilen Silber und 75 Teilen Legierungsmetall, meist Kupfer. Der im Vergleich zu Britanniasilber höhere Kupferanteil verleiht Sterlingsilber eine größere Härte und verbessert somit seine Alltagstauglichkeit. Heute gilt Sterlingsilber als der Standard für hochwertiges Silberbesteck und Schmuckstücke aus Silber.

Als Münzmetall hat Sterlingsilber eine bedeutende historische Rolle gespielt. Es wurde erstmals im 12. Jahrhundert unter König Heinrich II. von England eingeführt und erst im 20. Jahrhundert endgültig durch andere Legierungen ersetzt.

Heute erinnert noch der Name der britischen Währung, Pound Sterling, an die Bedeutung der Silberlegierung für Münzen. Der Begriff war ursprünglich einfach eine Gewichtsangabe und bedeutete: Pfund Sterlingsilber.

Argentium

Um die Neigung zum Anlaufen von Silberschmuck, Silberbesteck und ähnlichen Gegenständen zu reduzieren, wurde in Großbritannien in den 90er-Jahren eine neue Silberlegierung namens Argentium erfunden und von der Argentium Silver Company patentiert.

Der Silbergehalt dieser Legierung liegt bei 940,2 oder 960,2 Promille. Als Legierungsmetall kommt neben Kupfer auch das Metall Germanium zum Einsatz. Es bildet eine schützende Oxidschicht, die Verfärbungen des Silbers entgegenwirkt. Trotz dieses Vorteils ist Argentium im Vergleich zu Sterlingsilber bis heute eher ein Nischenprodukt.

Silber 800, 835 und 900

Silberlegierungen mit vergleichsweise geringem Silbergehalt wie 800, 835 und 900 wurden bis ins 20. Jahrhundert häufig für die Herstellung von Schmuck, Besteck und dekorativen Objekten eingesetzt. Die Verwendung dieser Legierungen wurde zwar nicht vollständig eingestellt, kommt jedoch heute seltener vor. Als Legierungsmetalle wurden neben Kupfer auch in geringeren Mengen Zink und Nickel eingesetzt, um die Härte weiter zu erhöhen.

Weißgold

Weißgold ist eine Sammelbezeichnung für Goldlegierungen für die Schmuckherstellung, die „weiße“ Edelmetalle wie Silber, Platin, Palladium oder auch Nickel enthalten. Der Goldanteil liegt in der Regel unter 50 %, sodass es sich nur dem Namen nach um Goldlegierungen handelt. Acht- oder neunkaratiges Weißgold mit 66,7 bzw. 62,5 % Silber ist faktisch eine Silberlegierung.

Neusilber

Neusilber enthält trotz seines Namens kein Silber, sondern besteht zu 47 bis 64 % aus Kupfer, zu 10 bis 25 % aus Nickel und zu 15 bis 42 % aus Zink. Seinen Namen verdankt Neusilber dem silberähnlichen Aussehen.

Verwendung findet es bei der Herstellung von Medaillen, Essbesteck, Blasinstrumenten, Schmuck und in der Elektrotechnik. Auch als Münzmetall wurde Neusilber früher eingesetzt, zum Beispiel für viele Gedenkmünzen der DDR.

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17 Kommentare
Was ist 120 silber ?
Wieviel ist ein 1500 g Silbertablet wert, die mit 61 Karat gepunzt ist

[ Anmerkung der Redaktion: Vielen Dank für Ihre Frage, Sie können, um einen Wert zu ermitteln, gerne an unsere Münzhändler wenden oder Sie verwenden unseren SILBER.DE Silberpreis Rechner. ]

Also ist Industrie Silber einfach Silberit ein Wert von 99.99

Also zählt auch ein Münzbarren aus 99,99 Silber zu "Industrie Silber" ?!